Die aus Luxembourg stammende und dort lebende Künstlerin Sali Muller beschäftigt sich in ihren Werken intensiv mit gesellschaftlichen Aspekten des 21. Jahrhunderts. Von einem konzeptionellen Ansatz ausgehend, spricht sie in Video-, Audio- und Lichtinstallationen Themen wie Umweltverschmutzung, Verlust zwischenmenschlicher Kommunikation und auch die Konsumgesellschaft an. Probleme und Gefahren unserer modernen Gesellschaft sind ihre Themen. Wie wird unsere Zukunft in einigen Jahren aussehen? Und was müssen wir tun, um solchen Problemen entgegenzuwirken? Im Kunsthaus Baselland führt die Künstlerin die Besucher in einen dunklen Raum, in dem sie ein Lichtobjekt installiert hat, eine zwei Meter lange, von der Decke hängende und hell leuchtende LED-Laufschrift. Darauf ein Satz, der sich im Loop wiederholt: «I Am Running and Consuming Energy for Nothing…»
Die flimmernden Buchstaben erinnern an Werbeslogans an den unterschiedlichsten Stellen unserer urbanen Landschaften. Mit rasanter Geschwindigkeit und einer (meist äusserst banalen) Botschaft im Gepäck, drängen sie auf den Stadtspaziergänger ein. In Sali Mullers Installationen wird das Material zum Programm ihrer intendierten gesellschaftskritischen Fragestellungen: Der stromfressende Lichtbalken verweist auf einen endlosen und verschwenderischen Umgang mit Ressourcen und gemahnt zugleich — rätselhaft und poetisch — an ein energiebewussteres Leben sowie an einen anders getakteten Rhythmus, den es einzunehmen gilt.
Patricia Hug