In der aktuellen musealen Ausstellung im IKOB in Belgien wird Muller als “feinsinnige Analytikerin von Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten“ charakterisiert. Für die Gründerin der Galerie e.artis contemporary war eben diese psychologische Sensibilität und Vielschichtigkeit im Werk der jungen Künstlerin der Grund Muller erstmals eine Einzelausstellung in Deutschland zu ermöglichen.
Die nun in Chemnitz gezeigten, großformatigen Spiegelarbeiten setzen sich mit einem Spektrum an psychosozialen Themen wie Selbstwahrnehmung, Identität und zwischenmenschlicher Kommunikation auseinander. Mit ihren Installationen manipuliert Muller unsere Wahrnehmung des Subjekts und der Subjektivität. Sie bricht die Zusammenhänge zwischen Raum, Zeit und Identität auf, um zu ergründen, was es in einer Gesellschaft ständiger Wiederholungen bedeutet, Individualität beizubehalten. Die Künstlerin lenkt mit Skepsis und Ironie die Aufmerksamkeit auf die Obsession unserer von den Medien dominierten, visuellen Kultur: alles Private transparent zu machen.