Das Kallmann-Museum in Ismaning zeigt vom 26. Mai bis 16. September 2018 die Ausstellung "Ein gemachter Mensch - künstlerische Fragen an Identitäten". Wer bin ich eigentlich? Und warum bin ich so, wie ich bin? Im 21. Jahrhundert scheint die Antwort auf diese Frage zunehmend komplex geworden zu sein. Herkömmliche Identitäten lösen sich auf oder werden neu interpretiert, zugleich gibt es gänzlich neue Möglichkeiten der Herausbildung von Identitäten. Dabei stellt sich die Frage, wie weit die menschliche Identität ›gemacht‹, also durch eigene Entscheidungen und Handlungen bestimmt wird, und wie sehr Aspekte eine Rolle spielen, auf die man als Einzelner keinen Einfluss hat. Die internationale Gruppenausstellung im Kallmann-Museum geht diesen Fragen aus künstlerischer Perspektive nach.
Unterschiedlichste Aspekte spielen bei der Bestimmung der eigenen Identität eine Rolle. Beginnend bei der Feststellung, überhaupt ein Mensch zu sein, der sich seiner selbst gewahr wird, über die Nationalität, den eigenen Körper, über Riten und Traditionen bis hin zur Sprache oder der gewöhnlichen alltäglichen Umgebung. Dabei hat man zahllose Möglichkeiten, Zugehörigkeiten festzulegen oder auch nur vorübergehend eine andere Identität anzunehmen, etwa im Spiel. Gleichzeitig werden einem fortlaufend Merkmale zugeschrieben, die Identität ausdrücken sollen und mit denen man sich auseinandersetzen muss. Identität ist demnach das Ergebnis eines fortlaufenden Prozesses zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und immer veränderlich. Dieser Prozess kann nie in seiner Gesamtheit abgebildet werden. Einige zentrale Aspekte aber werden in Ismaning künstlerisch betrachtet und auf ihre identitätsstiftende Bedeutung hin befragt.